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...mach neu!

Februar 2006, kurz vor den Klausuren dieser Tage,
stellt sich mir inneruniversitär die brennende Frage:
Was ist denn los derweil am Hof der Universität,
jetzt wo alles lernt von früh bis spät?

Die „Ferien“ stehen nun bevor im März,
das Ende der Lernerei erfreut so manches Herz.
Skifahrten gebucht, Reisen geplant,
Praktika organisiert, von Mama ermahnt,
Klausuren bestanden, oder auch nicht,
dabei aber beim Feiern im Hof erwischt.

„Hak’s ab, ist rum, das Wintersemester!“
sprach die Masse und verließ ihre Nester.
Doch was war los in diesem Halbjahr?
War an der Uni alles wirklich so wunderbar?

Nun ja, als das Semester im Oktober losging,
und der gemütliche Student im Wienerwald rumhing,
kam ihm dann recht bald in den Sinn
„Wienerwald, wo bist du eigentlich hin?“

LCD-TV, Beamer und offen bis in die Nacht
statt Kippe, Kaffe und der Kindergartenmöbelpracht.
Das EO ist offen, der Wienerwald Geschichte,
Premium-Kaffee erstrahlt im bunten LED-Lichte.
Stand Up Comedians, Parties und Konzerte
Schaffen für die Studenten zu Hauf neue Werte.

Das Studentenwerk dafür Geld in Massen investiert,
klar, dafür wird dann auch nachträglich kassiert.
So ist das EO nun Punkt der Reichen und Schönen,
um ihren Gaumen rauchfrei mit Lavazza zu verwöhnen.

Man verstehe mich nicht falsch, ich selbst bin oft da,
doch die Preisgestaltung finde ich nach wie vor sonderbar.
Und auch die Events an den Abenden wirken unausgegoren,
zumindest fühlen sich die wenigen Besucher oft wie verloren.

Sei es wie’s sei, es gibt ja noch mehr an Möglichkeiten
ein paar Meter weiter die Katakomben gute Laune verbreiten.
So fing das Semester auch wie gewohnt an,
Eichbaum und „Meine Stadt“ zogen die Leute in ihren Bann.
Doch bald wurde so ziemlich schnell klar,
dass etwas Seltsames im Gange war.

So fielen mal schnell 2 Parties einfach flach,
das Ganze nicht ohne den dazugehörigen Krach,
und so kam die Thematik recht schnell an die richtigen Leute
„dass Feiern in den Katakomben sei nicht sicher für die Meute“
Dank der Beiträge von Mamo, Meier und Feuerwehr,
gab’s ab Weihnachten dort keine studentische Feier mehr.

„Nur 200 Leute und 14 neue Brandschutztüren!“,
Mannheims Fireguards mit berechtigten Starallüren?
Die studentische Gesundheit das oberste Gebot,
und ab sofort herrschte Fetenverbot.

Kein Problem, es gibt ja noch andere Lokalitäten,
um Studenten zu verwöhnen mit Feierspezialitäten.
Großen Renommés erfreute sich die Blizzardfete dabei,
so langsam sie näher kam, so schnell war sie vorbei.

Voll der Hof mit eingepackt feiernden Studenten,
mit Mütze und Glühwein in den frierenden Händen
zu „Barcadi Feelin’“, welch Ironie, lauthals gegrölt,
und daraufhin dann schnell weiter die Kehlen geölt.

Im Vorfeld der Blizzard eine Geschichte wahr wurd’,
deren Hintergrund gleichermaßen peinlich wie absurd.
Auf den Karten des Events der ersten Stunde,
tat der „bdvb“ auf Rückseite die frohe Kunde,
eine Afterparty zur Blizzard im Flic Flac zu machen,
als Logo eine Frau mit relativ knappen Kleidungssachen.

Verkauft wurde munter drauf los am ersten Tag,
doch schon am Abend dann der Schicksalsschlag.
Der AStA, der die Karte für sexistisch befand,
beschloss: Die Frau gehört davon verbannt.

So wurden geprüft gleich mehrere Optionen,
schließlich sollte sich das Ganze ja lohnen.
Schwärzen könne man doch des Sponsors Gute?
Doch nach soviel Malarbeit war keinem zu Mute.
Also stand recht schnell der Entschluss,
das ein neuer Satz Karten gemacht werden muss.

So wurden dann geschwind mal neue Karten erstellt,
Eiswürfel drauf, die Frau weg, und auch ne Stange AStA-Geld.
Dazu in der Mensa viele lange Mienen,
waren sie doch extra zum Vorverkauf erschienen.
Doch währenddessen waren die Karten noch des Druckers Gewinde,
Eine herrliche Posse, wie ich doch finde.

Recht unpünktlich zum neuen Jahr,
wurde ein viel angekündigter Traum dann doch noch wahr,
unser allseits geliebtes schneckenhof.de
sagte ein bisschen wehmütig „ade“.
Der „Nachmieter“ stand jedoch gleich parat,
schneckenhof.de der neuen Art.
Mit kleinen Bugs und großer Funktionenschar,
so stellt sich das neue Design uns nun dar.

Vieles ist anders, so manchem zu „modern“,
doch eines ist sicher: schneckenhof.de wird ein Weltkonzern.
So ist das Forum neuer Platz der Kommunikation,
Parties, Musik und Politdiskussion
Auf dem alten Board eher belächelt als genutzt,
wurde es nun löblich herausgeputzt.
Die Konsequenz innovativer neuer Sphären:
Die surfenden User sich reichlich mehren.

Das gilt wohl auch für die Zahl der neuen Studenten ab April,
und auch wenn Rektor Arndt es nicht hören will,
so werden sie allesamt Studierende in Mannheim sein,
aber nicht an einer Elite-Universität, nein!
Man hat doch solch groß Hoffnungen gehegt,
dass Mannheim bald die Wirtschaftswelt bewegt.
Doch auch hier wird die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht,
und der hat dieses mal wohl als letztes gelacht,
denn wenn man sich das Mannheimer Bemühen um diesen Titel vor Augen hält,
ist es traurig: Mannheim keine Eliteuniversität in dieser Welt.

Weiterhin kann man es getrost das Studentenwerk fragen,
ob es eigentlich keine schweren Gewissensbisse plagen?
Da steigen die Preise nun ständig verursachungsgerecht,
Schnitzeltheke ade, biozertifiziertes Menü, nicht schlecht.

Doch komm ich heute in die Cafeteria rein,
denk ich mir nur: „Das kann jetzt nicht sein!“
Da lachen mich von den Wänden neue Flatscreens her an,
MTV’s Klingeltonwerbung zieht mich LAUTLOS in ihren Bann,
und als Student muss ich wieder mal fragen:
„Wann platzt mir eigentlich endlich der Kragen?“

So verantwortungslos mit meinen Gebühren umzugehen,
und gleichzeitig über studentische Bedürfnisse hinwegzusehen.
Wer will denn bitteschön seinen Kaffee trinken mittags um zwei,
und der betrunkene Elch im Sparabo von Jamba ist lautlos mit dabei?
Ich sehe nicht den Sinn von Musikfernsehen ohne Ton,
ohnehin ist die Cafeteria eher ein Ort der Kommunikation,
und Flatscreen-TV’s scheinen mir doch leicht überdimensioniert,
naja egal, nun isses passiert…..

So passiert beinahe täglich was Neues im Haus,
wo man sich denkt „die Vernunft nimmt Reißaus“,
deshalb erscheint es mir geradezu von Nöten,
den Verantwortlich öfters mal mit Fragen den Nerv zu töten.
Denn es liegt eines ja wohl ganz klar auf der Hand,
Studenten sind’s für die diese Uni entstand.

So ist das Semester nun fast endgültig vergangen,
und am Ende haben alle im EO rumgehangen,
in den Katakomben gefeiert und in der Mensa MTV ohne Ton angeschaut,
bei schneckenhof.de die Onlinezeit ausgebaut,
also bleibt unterm Strich einfach nur stehen…
egal was auch kommt, es wird schon irgendwie weitergehen!