Artikel: I Am Legend - Will Smith als letzter Mensch auf Erden[ Film ]
15.01.2008  |   Klicks: 4299   |   Kommentare: 27   |   Autor: pdmax
I Am Legend - Will Smith als letzter Mensch auf Erden
I Am Legend – das neueste Leinwandspektakel mit Superstar Will Smith ist der Kassenschlager in den Kinos! Zu Recht?
Die Trailer von „I Am Legend“ zeigen eine gespenstische Atmosphäre: ein menschenleeres New York, zumindest fast – Robert Neville (Will Smith) ist scheinbar der Einzige, der durch die verwaisten Straßen der Megacity zieht, Golfbälle von Flugzeugträgern drischt oder Antilopen jagt. Im Film wird dieses Bild knapp eine Stunde in aller Ausführlichkeit gezeichnet, und vorweg: es ist ein grandioses Bild.
Das üppig bemessene Budget machte möglich, was viele New Yorker während der Dreharbeiten wohl den letzten Nerv gekostet haben muss: eine Vollsperrung wichtiger Verkehrsadern zum Filmen der imposanten Szenen in den menschenleeren Häuserschluchten von Manhattan. Gleich zu Beginn des Films brettert Will Smith in einem feuerroten Ford Mustang durch die Straßen und macht Jagd auf eine Herde Antilopen. Diese Szene erstreckt sich gut und gerne über zehn Minuten und zeigt „en passant“ gleich was Sache ist: außer Robert Neville scheint New York verlassen.

Im Laufe der ersten 60 Minuten erfährt der Zuschauer, dass Robert Neville ein Militär-Wissenschaftler ist, der beim Ausbruch einer viralen Epidemie in New York blieb, um ein Gegenmittel zu entwickeln. In kurzen Flashbacks (die über den Film verteilt sind) wird die überschaubar tiefgründige Geschichte erzählt.
Eine Wissenschaftlerin entwickelte drei Jahre zuvor ein Virus, das den Krebs nachweislich zu 100 Prozent heilte. Dieses Kippin-Virus mutiert in der Folgezeit jedoch und ist höchst ansteckend, sogar über die Luft – und tötet binnen kürzester Zeit fast die gesamte Menschheit.
Im Zuge der Evakuierung verliert Neville seine Familie und in den folgenden drei Jahren auch alle Hoffnung auf weitere Überlebende, die er jedoch unermüdlich per Funk ruft.
Ein Tag gleicht dem Anderen in Nevilles bizarrer Lebenswelt: Nahrungssuche, Sport, Forschung nach dem Gegenmittel. Nachts verbarrikadiert er sein Haus, und draußen sind verdächtige, unheimliche Geräusche zu vernehmen.
Großartig in diesem ersten Teil des Films ist neben der atemberaubenden Kulisse die schauspielerische Leistung Will Smiths, der die Rolle als letzter Mensch auf Erden derart überzeugend vermittelt, dass man sich fragt, wieso es so lange gedauert hat, das Talent Smiths für ernste Rollen zu erkennen (wie in: das Streben nach Glück).

Der Höhepunkt der Rolle Nevilles ist zugleich Wendepunkt des Films: bei einer Jagd gerät Hund Sam in eine dunkle Lagerhalle, und hier nimmt die Geschichte Fahrt auf. Ein Teil der infizierten Menschen mutierte zu Zombies, die allergisch gegen UV-Strahlung sind, weshalb sie sich tagsüber versteckt halten. Nevilles Hund schreckt diese auf und macht sie auf das „Frischfleisch“ aufmerksam, und zu allem Übel eignen sich die Zombies das Wissen und die List Nevilles an und locken ihn in eine Falle, der er zwar knapp entrinnt, aber dabei seinen Hund Sam durch einen Zombiebiss verliert und ihn zuhause mit eigenen Händen erwürgen muss.
Dieser Verlust macht aus dem vernunftgeleiteten, manchmal etwas naiven Robert Neville einen anderen Menschen, was die eigentliche Handlung des Films in Gang bringt. Diese wird dann in knappen 40 Minuten durchgeboxt, etwas zu schnell für die Komplexität des Themas. Es hätte diesem Blockbuster nicht geschadet, ihn etwas auszudehnen, selbst bei zwei Stunden wären bei diesem Film keine Längen entstanden. Stattdessen fühlt man sich von den Entwicklungen etwas überrollt, und ehe man sich versieht, ist der Film auch schon fertig.

Der Film weiß zu gefallen, allein Will Smith und die atemberaubende Szenerie sowie die guten Effekte machen den Film zu einem Hingucker. Allerdings ist nicht nachzuvollziehen, weshalb die Novelle von Richard Matheson in ihrer Handlung derart beschnitten wurde.
Man erfährt über die Epidemie gerade nur so viel, wie man wissen muss, um alles nicht für absolut abstrus zu halten, ein wenig mehr Tiefgang hätte dem Film nicht geschadet, besonders auf Grund der Tatsache, dass die Materie mit dem gut gedachten, mutierenden Virus einen durchaus attraktiven Plot für großes Kino darstellt. Doch in dieser Form fühlt man sich unweigerlich an „Krieg der Welten“ mit Tom Cruise erinnert: eine globale Katastrophe bedroht die Welt, aber nur der Überlebenskampf Cruises und des kleinen Mädchens wird thematisiert – in „I Am Legend“ beginnt und endet alles mit dem Schicksal Nevilles, der am Ende...selbst anschauen


Kurzbewertung:

PRO:
- Will Smith als grandioser Hauptdarsteller
- Szenerie des menschenleeren Manhattans
- Spannung, Action, Effekte

CONTRA:
- Handlung zu sehr zusammengekürzt und in zu kurzer Zeit abgehandelt
 
Bewertung [1-5]: 3.5 Punkte [39 Stimmen]  
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27 Kommentare zu diesem Artikel
15.01.08, 15:11 Uhr #1 von thorstilein
Super Kritik, kann ich mich voll anschließen, bis auf "tolle Effekte"

Ich war auch vor allem von der Charakterzeichung im ersten teil begeistert, wie diesser Mensch mit einem hund als einzigem "Gesptächspartner" versucht, sein Leben irgendwie normal zu gestalten um nicht durchzudrehen.

Das ende fand ich auch etwas zu schnell abgehandelt. Alles in Allem aber ein guter Film.
15.01.08, 15:39 Uhr #2 von sandysaw
ich fand ihn nicht so guit, hab zuviel von dem film erwartet und bin die ganze zeit nur erschrocken..
15.01.08, 16:03 Uhr #3 von haenz
net schlecht...aber einfach echt *boom* fertig
15.01.08, 16:15 Uhr #4 von booze
Ich finde, der Film ist okay (6 von 10 Punkten), aber nicht mehr...

PS: Filmstarts.de schreibt i.A. sehr gute Kritiken
15.01.08, 16:58 Uhr #5 von lone
Ihr solltet bei solchen Artikeln ne Spoilerwarnung einfügen
Und "selbst bei 2 Stunden wären keine Längen entstanden" - 2 Stunde wären ja auch nur 10 Minuten mehr gewesen

Aber ansonsten guter Artikel und ordentlicher Film, aber halt nich weltbewegend.
15.01.08, 18:05 Uhr #6 von thorstilein
@Ione: 19 Minuten
15.01.08, 19:45 Uhr #7 von BigLebowski
Also ich fand den Anfang des Films auch nicht schlecht aber als das Virus dann diese Mischwesen aus Zombie und Vampir erschaffen hat und man diese zum ersten Mal sieht war das auch schon wieder gegessen. ---- Es stellte sich ein "schonmalgesehen" Gefühl ein das nur durch die Schreckmomente unterbrochen wurde. ---- und dann kam Gott ins Spiel mehr sag ich dazu net.. führte zu einigen herzhaften Lachern!

4 von 10 Punkten keinen mehr...
15.01.08, 20:12 Uhr #8 von FellimitF
Ich mag Will Smith,aber ich muss sagen der Film war einfach nur FLACH. Das ist wieder mal ein typische Fall von Hype. Auch der sonst so spruchgewande Mister Smith hat diesmal nicht wirklich auftrumphen können. Und die Sache mit der Schleichwerbung war auch übertrieben. Erstens sind die alle nur mit Ford automobilen umhergefahren was das ganze etwas unglaubwürdig macht und zweitens habe ich überall nur Applezeichen gesehen auch wenn ich selber Applebesitzer bin. Aber sowas lässt einen Film flach wirken und dieser Film ist einfach flach. Da finde ich 28 days later wesentlich besser gemacht . Denoch sollte man nicht nur schlecht reden, denn NewYork als HALBURWALD war unglaubisch toll dargestellt.
15.01.08, 22:57 Uhr #9 von Campes
Der Film wäre ohne Zombies viel geiler gewesen
16.01.08, 08:09 Uhr #10 von martin
Apple Product placement gehört doch schon dazu

fand den Film am Anfang ganz vielversprechend, aber als dann die Zombies aufgetaucht sind wars vorbei . Schade, hätte man mehr draus machen können.
16.01.08, 10:24 Uhr #11 von Nachthamster
Das Zugpferd für den Film war für mich "Will Smith". Dachte der Junge gibt sich ned für jeden Sch... her. Das der Gute auf Ford GT/SUV und Apple steht ... verständlich . Details wie die Gespräche mit den Puppen (Freeeeed?), sein Umgang mit dem Alltag/seiner Hündin/seiner Fitness ... geben dem Film zwar ein Fitzelchen Humor und auch Charme, aber überdecken nicht die zu schwach abgehandelte Story, angefangen bei den wirklich nicht so tollen Animationen (Ich sag nur Löwenfamilie ) bis zu dem seichten "Sodale, Aus-die-Maus-Finale". So ein lt. Vorarbeit zum Blockbuster ernannter Film soll zwar Popcorn-Unterhaltung sein und dürfte auch kleine Fehler haben, jedoch wäre hier bestimmt mehr drin gewesen um die eigentl. gute Story bei so einer Kulisse besser umzusetzen und vielleicht nicht ganz so enden zu lassen.
16.01.08, 10:40 Uhr #12 von Niels87
Ich fand den Film bis zum dritten Drittel echt gut. Sehr gelungene Bilder, starker Will Smith, ganz gut durchdachte Emotionen (obwohl ich bis heute nicht versteh, warum man in einer Badewanne schlafen muss ). So viel geld die Macher für die Verwandlung New Yorks ausgegeben haben, umso weniger haben sie sich scheinbar um die "Zombies" (ich hasse dieses Wort) gekümmert. Sie sind schlecht und null innovativ gestaltet und zu weich modelliert, dass sie sich einfach nicht in das original Filmmaterial einpassen wollen und somit direkt als Computeranimation wahr genommen werden; und das ist nicht der Sinn von Computertechnik, vor allem nicht in so einem Film. Schlecht fand ich die Reaktion von Neville, als er das erste ma nach 3 Jahren... ihr wisst schon und vor allem, dass es einen "Zombie-Anführer" gibt, der 2 mal mit dem Arm schwinkt und alle interherrennen

Und ich bin fest der Meinung, dass Neville die Falle selbst gestellt hat und durch den leichten Wahnsinn, den er die ganze Zeit schon hat, einfach durchgedreht ist und das vergessen hatte. Denn Neville sagte in seinem Tagebuch "Die Menschen haben jegliches menschliches Verhalten verloren" und das wäre ja ein menschliches Verhalten.


Edit: Und immer dieses BEHINDERTE Appleproductplacement... das ist bald schon auffälliger als die Autos in James Bond und nervt einfach tierisch... Was ist mit dem Filmgesetz "es gibt kein Betriebssystem" passiert?
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 16.01.08, 10:40 Uhr
16.01.08, 11:22 Uhr #13 von rotznase
Zitat Niels87
"Und ich bin fest der Meinung, dass Neville die Falle selbst gestellt hat und durch den leichten Wahnsinn, den er die ganze Zeit schon hat, einfach durchgedreht ist und das vergessen hatte. Denn Neville sagte in seinem Tagebuch "Die Menschen haben jegliches menschliches Verhalten verloren" und das wäre ja ein menschliches Verhalten."

Ich bin und war auch der Meinung, dass es eine eigene Falle vom ihn war. Gerade weil er ja auch die Puppen in der Videothek plaziert hatte um Zivilisation zu simulieren....
16.01.08, 11:38 Uhr #14 von rotznase
Und noch was, was diese Theorie bestätigt:
Die Zombies konnten ja nicht wissen, dass Neville mit den Schaufensterpuppen eine engere Beziehung hat. Woher hätten sie das wissen sollen? Wenn er tagsüber in der Videothek oder sonstwo ist, sind die Jungs ja am schlafen....

Also muss er selber die Puppe dort platziert haben...
16.01.08, 11:38 Uhr #15 von Ribo
wieso dreht fred seinen kopf???
16.01.08, 11:46 Uhr #16 von Niels87
@rotznase
Und ausserdem folgt die Falle EXAKT dem selben Schema wie die vorher von Neville. Beim Rest geb ich dir absolut recht.

Nur... wann dreht Fred denn bitte seinen Kopf, Robin?
16.01.08, 11:55 Uhr #17 von Niels87
Aber guter Bericht/Kritik, Max! Wollt ich mal erwähnen
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 16.01.08, 11:55 Uhr
16.01.08, 11:58 Uhr #18 von Ribo
@niels: der dreht ohne scheiß seinen kopf! hab die szene auf youtube genau analysiert!

Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 16.01.08, 11:58 Uhr
16.01.08, 12:08 Uhr #19 von Nachthamster
Freeeeed ist schon ein Schlingel
16.01.08, 17:15 Uhr #20 von MATU
cooler film
16.01.08, 17:26 Uhr #21 von Muramasa
17.01.08, 11:08 Uhr #22 von bije
boah gut, dass ihr das sagt, ich hab schon gedacht ich spinn wie ich gesehn hab, dass der den kopf dreht...
18.01.08, 17:48 Uhr #23 von Campes
Dachte auch ich hätte es mir eingebildet !!!

Wahnvorstellungen wäre wohl der passende Gegner gewesen, um dem Film mehr Tiefe in der Story zu geben.
21.01.08, 16:29 Uhr #24 von marqee
Ich fand den Film auch gar nicht so schlecht. Nur, die Handlung war doch schon ein bißchen lahm. Ein Mann allein unter Zombies (Genveränderte Menschen) und die Menschheit von einem Virus infiziert? Das Thema schockt doch niemand mehr. Gibt genug andere Filme in der Rubrik. Siehe Resident Evil, Land of the Dead oder Dawn of the Dead. Im Prinzip die selbe Geschichte. Menschen entwickeln Virus, Virus tritt aus, Virus vernichtet Menschheit, Überlebende bauen neue Zivilisation auf. Ein oder mehrere Helden.
Aber dennoch finde ich die Darstellung eines fast verrückten verzweifelten Mannes der alles versucht um das normale Leben für ihn zu behalten sehr gut.
Er unterhält sich zumindest nicht mit einem Volleyball. Nach Cast Away gingen die Einnahmen für Wilson Sportartikel steil nach oben
21.01.08, 16:32 Uhr #25 von marqee
Vielleicht erleben wir eine neue Welle deutscher Schäferhunde
Wer weiß???
22.01.08, 10:20 Uhr #26 von Niels87
Hy, ich fand Cast Away und die Wilson-Monologe echt cool
23.01.08, 22:45 Uhr #27 von AHHA
Film naja!!!

Will Smith
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 23.01.08, 22:45 Uhr
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