Artikel: Was will ich eigentlich?[ Kolumne ]
06.03.2014  |   Klicks: 6085   |   Kommentare: 0   |   Autor: Uzi
Was will ich eigentlich?
Zu wissen, was man will ist eine Kunst. Erst recht, wenn man sich für das Richtige entscheiden muss...
Es war ein mal ein junges zielstrebiges Blondie, das in die Großstadt zog, um ihren Traum zu leben. Sie hatte sich nämlich einen Job in der Ellenbogengesellschaft - besser bekannt als TV Branche – geangelt. Direkt nach dem Bachelor. Aber da sie weder auf Rosen, noch auf Möchtegern-Casanovas stand, konzentrierte sie sich vollkommen auf die Arbeit. Komplette Hingabe an den Boulevard-Journalismus. So jedenfalls der Plan. Alles ist immerhin einfacher, wenn man sich an Regeln hält. Vor allem, wenn es die eigens aufgestellten Vorsätze einer Perfektionistin waren.

Regeln sind zum Brechen da

Doch Stop! Vergessen wir ganz schnell Märchen. Und genauso den Teil mit der Theorie. Theorie und Praxis sind nämlich leider nicht eineiige Zwillinge. Verdammt. Nach nur gerade mal sechs Wochen kam ich ins Straucheln. Doch dank guter Eigentherapie oder viel mehr eindringlichen Einredens, konnte die Standhaftigkeit um ein paar weitere Wochen verlängert werden. Aber dann wurden jegliche Vorsätze über Board geschmissen. Das Schlimmste daran: Nicht nur die eigens für die neue Stadt aufgestellten Vorstellungen, sondern jegliche andere, die mir sonst immer wichtig waren.

Spreche keine Männer an – Lass dich lieber erobern. Lass dir von keinem Mann den Sinn benebeln – Konzentriere dich auf den Job. Keine Affären – Was sollst Du später nur deinen Enkelkindern erzählen. Kein Tom Cruise und Katie Holmes Effekt – Dafür liebst du zu sehr deine High Heels...

McDreamy 2 Go?!

Für das Brechen der Richtlinien wurde ich aber „belohnt“. Glaube ich zumindest. Ich erlebte schöne Momente voller Kribbeln unter der Haut. Elektrisierende Momente, die keinen Platz für Gedanken an Morgen zuließen. Und irgendwie beflügelnde Gefühle, die manchmal sogar effektiv für den Job waren. Bis hier eigentlich super, oder?

Doch nichts wärt für lange. Vor allem nicht bei Mann und Frau. Zwar heißt es allgemein, sie können nicht mit und nicht ohne einander, aber die einzelnen Komponenten sind eben schnell und einfach austauschbar. Und das passiert immer und immer wieder... und leider ist der einfachste Weg raus aus einer leicht unangenehmen Situation nun mal die (Funk-)Stille. Meiner Meinung nach ist das noch viel schlimmer ist als die Wahrheit - es ist vorbei.

Ich bin heute ganz nah am Wodka gebaut

Aber ich will nicht so hart sein. Ich bin eigentlich nur komplett durcheinander. Männer. Ihr kennt das vielleicht. Liegt wahrscheinlich an dem komischen Wetter. Scheiß Frühlingsgefühle! Denn wenn ich mich in ruhigen Momenten auf das Wesentliche besinne, dann blicke ich wieder durch: Dieser eine Mann hat nur in mir das alte Gefühl geweckt, nicht mehr alleine sein zu wollen. Doch als dauerhafter Partner kommt er null in Frage. Bei einer Perfektionistin und einem Chaoten kann schließlich – bis auf ständige Streitereien und Versöhnungssex – nichts Gutes bei rumkommen. Oder?

Beziehungsstatus: Hab dem Prinzen das Pferd geklaut. Bin dann mal unterwegs.

Therapiefazit: Ich habe meine Muse für’s Schreiben wieder. Und das ist gut so. Auch sonst wird sich das Chaos legen. Obwohl mir ein wenig Chaos ab und zu gut tun würde. Daher sollte ich vielleicht nicht alles nach Plan machen und mich wieder diesen beflügelnden Momenten widmen - verdammt, das ist ja auch ein Plan!? Aber egal, ob das die richtige Entscheidung ist oder nicht – es macht glücklich und das ist die Hauptsache!
 
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