Artikel: Philophobiker oder Mr. Right-Junkie?[ Kolumne ]
14.10.2012  |   Klicks: 5655   |   Kommentare: 10   |   Autor: Uzi
Philophobiker oder Mr. Right-Junkie?
Und wer bist du?
© Uzi
Als kleine Mädchen stand für uns glassklar fest: Der Prinz wird kommen, uns von dem Bösen befreien, uns auf sein Schloss nehmen und uns als seine Prinzessin königlich verwöhnen. Einfach märchenhaft schön! „Wenn ich groß bin, werde ich begehrt und geliebt“, wünschte auch ich mir als 6-jähriges Goldlöckchen.
Diesen Glauben an den Märchenprinzen behalten viele von uns noch jahrelang bei. So fängt die Suche nach diesem einen Mr. Right an. Klappt aber meist nicht sofort beim ersten Versuch. Wäre auch zu einfach, wenn der Erste gleich der Beste wäre. Deshalb bildet sich Frau liebestechnisch einfach gerne weiter. So werden mehrere Exemplare, die in das Beuteschema passen, ausprobiert. Das wichtigste ist dabei herauszufinden, ob der ausgewählte Kandidat der Prinz bei dem „und wenn sie nicht gestorben sind…“ funktionieren könnte. Doch leider dauert es nun mal ein wenig bis der Richtige dabei ist. Deshalb wird einfach weiter gesucht. Immer weiter und weiter. So verläuft die Suche über Jahre hinweg erfolglos. Doch eine richtige Prinzessin weiß zwei Dinge: Einerseits, dass sich irgendein Frosch schon als ihr Traumprinz entpuppt, und andererseits, dass man den Glauben an die Liebe nie aufgeben darf.

Wenn ich in mein tiefstes Innere horche, dann würde ich von mir behaupten, dass ich nach diesem einem Prinzen noch suche. Doch wenn ich die Bilanz meiner geküssten Frösche durchgehe, stelle ich plötzlich (leicht erschüttert) fest: Ein Mr. Right-Junkie bin ich – im Vergleich zu anderen – gar nicht! Die paar geküssten Frösche outeten sich leider mehr oder weniger als klebrige, warzige Kröten und irgendwann flachte die Suche deshalb ab. Zwar schaue ich mich immer wieder um, doch das nur oberflächlich und klammheimlich. Wieso probiere ich denn nicht alle potenziellen Kandidaten aus? Will ich das aller magischste der Gefühle etwa nicht mehr? Bin ich denn etwa schon zu einer verbitterten Hexe geworden, die keine Liebe will?

Bei ein paar Kaffeekränzchen führte ich deshalb tiefgründige therapeutische Gespräche mit Freundinnen. Dabei schloss ich mehrere Phobien aus, die meine Situation hätten erklären können: Eine sogenannte Androphobie habe ich definitiv nicht, denn das männliche Geschlecht ist schon etwas Hinreißendes. Aphenphosmophobie entfällt auch, da ich total kuschelbedürftig bin. Was ist dann mit mir los? Eines Mittags fiel dann der Groschen: Ich will immer noch Liebe, doch ich habe zu viel Angst. Ich bin ein Philophobiker!

Philophobie wird als eine Angst sich zu verlieben und zu lieben definiert. Sich zu verlieben ist doch aber eines der schönsten Gefühle, die der Mensch erleben kann. Wieso bereitet dann gerade dieses Gefühl so vielen eine Heidenangst?!

Wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre, dann hört man eher, dass Männer unter Philophobie leiden. Anscheinend haben viele eine unheimliche Angst ihre Freiheit zu verlieren. Sie wollen einfach nichts verpassen. Meist tauchen sie schnell im Leben einer Frau auf und noch schneller wieder ab. Sie stellen sich gern tot, sobald man eine Erwartung an sie stellt. Doch es ist nicht so, dass diese Männer nicht lieben können, nein ganz im Gegenteil laut vieler Psychologen: Männer haben tief im Inneren solch eine panische Angst, dass sie verlassen werden, sodass sie sich lieber zuerst verdrücken. Frau mag das ja kaum glauben…

Frauen hingegen leiden unter Philophobie aus der Folge der männlichen Bindungsangst und ihrer meist schnellen Fluchtaktionen. Sie entwickeln also ihre Angst aufgrund von schlechter immer wiederkehrender Erfahrung. Schlechte Erfahrung prägt nun mal. Trotzdem träumen viele Frauen immer noch von dem einen Traumprinz, dem Märchenschloss und der traumhaften Familie – Angst hin oder her…

Diese Angst sich zu binden habe auch ich wegen der schlechten Erfahrungen. Die paar Kröten haben mich so verdorben, dass ich Angst habe jemanden mein Herz zu schenken. Und wenn ich mal etwas Mut entwickle und mich etwas in Richtung eines Mannes traue, dann passiert wieder etwas Schlechtes. Dies summiert sich immer mehr auf und ich habe immer mehr Angst mich zu öffnen. Ein richtiges Dilemma also…

Da ich aber als glückliche Prinzessin und nicht als verbitterte Hexe enden will, werde ich meine Mr. Right Suche wieder etwas intensivieren: Die starren Mr. Right Vorstellungen werden gelockert, es werden ein paar Dating Versuche gestartet und Träumerei vom Traumprinzen findet nur noch nachts statt. Nicht dass ich vor lauter Träumerei und Philophobie den Mr. Right noch verpasse...



WAS IST EURE MEINUNG DAZU??
Leiden Männer häufiger als Frauen unter Philophobie? Machen die Männer oftmals die Fliege, weil sie Angst haben verlassen zu werden?
Wieso leiden Frauen unter Bindungsangst? Wieso sind Frauen so besessen davon Mr. Right zu finden?
 
10 Kommentare zu diesem Artikel
15.10.12, 05:56 Uhr #1 von Mr_drella
ziemlich geil geschrieben, wobei das als Mann heuzutage auch nicht so leicht ist haha
15.10.12, 13:29 Uhr #2 von isa84
Ich denke man muss sich einfach darüber klar sein, dass es in den meisten Fällen eben nicht passt, nur ganz selten liegt man wirklich auf einer Wellenlänge und nur noch seltener stimmt dann auch alles andere. Trotzdem trifft man irgendwann jemanden, der richtig ist. Männer machen vielleicht dann die Fliege wenn sie merken dass es nicht wirklich stimmt und sie die Frau entweder nicht verletzen wollen oder aber keine unnötige Zeit verschwenden wollen. Und Frauen sind da leider auch nicht besser. Manchmal wundert es mich nicht wenn sich da kein Mann mehr melden will So wie manche den roten Teppich vor sich ausgerollt bekommen wollen, obwohl sie arrogant und zickig sind. Ich denke immernoch wenn es passt dann passt es einfach. Dann brauch man solche ,,ich melde mich erst überübermorgen" Spielchen nicht
15.10.12, 16:16 Uhr #3 von Smoky
Sehr gut geschrieben! Ich gehe mit den meisten Meinungen d’accord!
Als Prinzessin habe ich natürlich eher das Problem die perfekte Partnerin zu finden und keine die Angst verlassen zu werden! Das kommt sicherlich aber auch durch meine gute soziale Absicherung durch viele Freunde und eine super Familie! Negative Erfahrungen prägen mehr als positive - das stimmt! Allerdings ist jeder selbst verantwortlich, diese zum Vorteil zu nutzen oder eben nicht!
Auch klar ist, wenn ich eine Beziehung eingehe, will ich natürlich weiterhin nix verpassen! Wie hat letztens eine sehr weise Frau zu mir gesagt: „Ich will durch eine Beziehung etwas dazu gewinnen und keine Abstriche machen müssen“
...ich merke gerade, ich hätte echt super in deine Kaffeerunde gepasst! Ich könnte mich ewig darüber auslassen
15.10.12, 17:52 Uhr #4 von SilentBob
Schön geschrieben!
Gefährlich wird's, wenn man glaubt, dass die Anderen nur Spielchen spielen. Und da hilft es auch nichts, viele Leute zu kennen, denen es genauso geht...
Den Kreis zu durchbrechen ist sehr schwer! Viel Erfolg bei Deiner neuen Suche. Die Welt liegt Dir zu Füßen.
17.10.12, 19:51 Uhr #5 von eMeM
nach dieser unauffälligen annonce mit dem betreff "wieder paarungsbereit", ist es echt schade, dass wir uns bei kunst vs party nicht getroffen haben.
17.10.12, 21:12 Uhr #6 von Xray
26.10.12, 12:09 Uhr #7 von schlabbadabb
#5
31.10.12, 22:41 Uhr #8 von Roche
Hallo Goldlöckchen!

Bitte nutze deine Zeit doch lieber sinnvoll und lerne die deutsche Rechtschreibung erstmal, bevor du dieses Forum mit deinen wertvollen Erfahrungen und Weisheiten "beglückst". Um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen:

"Nicht dass ich voller lauter Träumerei und Philophobie den Mr. Right verpasse." Zur Info, es heißt: "Nicht, dass ich VOR lauter Träumerei und Philophobie den Mr. Right verpasse."

"Als kleine Mädchen stand für uns glassklar fest: Der Prinz wird kommen, uns von dem Bösen befreien, uns auf sein Schloss nehmen und uns als seine Prinzessin königlich verwöhnen."

Also glasklar ist ein Adjektiv und wird abgeleitet von dem Nomen Glas.
Außerdem habe Ich immer gedacht man wird irgendwohin MITgenommen?

Auf deinen sonstigen Schreibstil will ich gar nicht erst weiter eingehen.

Zum Thema Philophobie und anderen Fachbegriffen, die du in deinem Artikel nennst: Wenn du Fachwörter benutzt, dann erkläre diese doch bitte. So viel journalistisches Verständnis müsste man eigentlich von dir erwarten können, da du dich ja selbst als Redakteurin bezeichnest.

Viel Glück noch bei der Suche nach Mr. Right - vielleicht klappt es ja auf diesem Wege. Auf dein Single-Dasein hast du ja zur Genüge aufmerksam gemacht. Ein kleiner Tipp: Probiere es doch mal bei Elite-Partner. Hier solltest du jedoch besonders stark auf deine Rechtschreibung achten.

Adieu
Dieser Eintrag wurde 1 mal editiert, zuletzt 31.10.12, 22:41 Uhr
01.11.12, 16:53 Uhr #9 von Xray
@Roche
LOL... Du hast Dich gestern registriert, nur um Rechtschreibfehler zu korrigieren? Probiers mal mit einem anständigen Freizeitspaß, vielleicht verschwindet diese Störung dann.
02.11.12, 21:18 Uhr #10 von Uzi
@ Roche:
Mein Stil: Schon mal etwas von Geschmack gehört??? Dir gefällt es nicht. Gut, dann lese sie eben nicht! Gibt genügend User, die meine Kolumnen gerne lesen.
Dein kleiner Tipp: Danke für deine Fürsorge. Und schon mal davon gehört, dass viele Kolumnen extra überspitzt geschrieben werden?!
Und bezüglich der Rechtschreibfehler: Wie wär's, wenn Du mein Korrektor wirst? Ich suche nämlich noch jemanden! Hier stimmt dann die deutsche Sprache, du kannst deine Sucht problemlos befriedigen, ich bekomme meinen Seelenfrieden und alle sind dann glücklich.

Ach, und danke, dass Du dir so viel Zeit genommen hast, für die Kritik
Neue Artikel aus Kolumne
Aktuelle Artikel (alle Rubriken)