Und wem Klaus Lemke jetzt nichts sagt, der muss sich keineswegs schämen, denn der Regisseur hatte seine Glanzzeit in den 70ern und 80ern - kaum eine Chance, sich also zu erinnern. Seither dümpelte er eher bei kleineren Fernsehfilmen und schaffte es jetzt nach einigen Jahren Abstinenz zurück auf die große Kinoleinwand. Doch fangen wir erst einmal mit dem Film an...
Anna und Henning fahren zusammen vom Land nach Berlin, wo sie sich mit einem "Amüsier dich doch mal, mach doch mal was!" von ihm verabschiedet, um erst zur Rückfahrt wieder bei ihm aufzutauchen. Was man zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: Eigentlich haben die beiden den Trip nicht nur zusammen geplant, sondern sind auch tatsächlich zusammen. Während Anna also loszieht, sich sexuell auszutoben, steht Henning ein wenig desoirientiert da und schaut verdutzt aus der Wäsche. Mit rasanten Spprüngen und diversen Schnitten sehen wir Anna dann bei ihrer ersten Eroberung Marco, während ihr bankrotter (Ex-)Freund mit dem Unternehmen "Cash und keine Fragen - ich transportiere alles" Geld zu verdienen versucht. Und während Marco Anna fallen lässt und diese am Boden zerstört ist, treten Saralisa (Marcos nächste "Bekanntschaft") und deren Exfreund Andreas hinzu.

Beim Ringelpiez mit reichlich Anfassen dürfen dann natürlich auch Andreas und Anna zum Zuge kommen, ebenso wie Henning und Saralisa... ein munteres Treiben, das Saralisa treffend mit den Worten "Man muss schon nach Berlin fahren, um ordentlich durchgefickt zu werden" kommentiert.
Ficken und gefickt werden ist hier das zentrale Thema und die ewige Suche nach dem nächsten Abenteuer.



Unterhaltsam, temporeich und irgendwie anders ist der Film, aber ob das reicht? Es reicht auf alle Fälle, um 77 Minuten gut zu füllen und sich nicht zu langweilen. Angeblich handelt es sich um einen der schlechtesten Filme Lemkes, aber da auch ich in den 70ern und 80ern eher wenige Filme gesehen habe, fehlt mir dieser Vergleich. Aber wenn das der schlechteste ist, lohnt es sich auf alle Fälle vielleicht doch einmal die bekannteren Werke anzuschauen. Und "Berlin Für Helden" ist definitiv akzeptabel.