Die bislang 24-mal verfilmte Geschichte wird unter der Regie von Tim Burton zu einen Fantasy-Spektakel der ganz besonderen Art. Mit Johnny Depp als verrücktem Hutmacher, Helena Bonham Carter als gemeine Rote Königin, Anne Hathaway als die Weiße Königin und Newcomerin Mia Wasikowska als Alice Kingsley, bekommt die alte Kindegeschichte eine ganz neue Facette.

Alice, die inzwischen 19 Jahre alt ist, folgt erneut dem weißen Kaninchen, fällt durch den Kaninchenbau und gelangt so ins Wunderland. Wie auch in Carrolls Geschichte muss Alice zuerst die richtige Tür finden, die ins Wunderland führt. Als sie das endlich schafft, erweist sich die magische Welt ihrer Kindheit, von der sie Nacht für Nacht träumt, als komplett verschieden von dem bekannten Wunderland aus dem Kinderbuch. Alice kann sich an Wunderland nicht mehr erinnern. Auch die Figuren, die darüber debattieren ob es sich nun um die echte Alice handelt oder ob sie doch die falsche ist, erkennt sie sich nicht mehr. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Burton die Figuren von Carroll nicht vollständig übernommen hat.

Um herauszufinden wer sie wirklich ist, wird Alice zu der Raupe Absolum gebracht. Hier erfährt sie, dass sie nach Unterland, wie Wunderland jetzt genannt wird, gerufen wurde um die Herrschaft der bösen Roten Königin zu beenden und die Ordnung wieder herzustellen. Um das zu erreichen muss sie den furchterregenden Jabberwacky töten.

Alice macht sich auf die Reise um ihre Bestimmung zu finden und trifft auf die merkwürdigen Bewohner des Unterlandes. Darunter sind viele Bekannte wie die Grinsekatze, die Schlafmaus oder der verrückt Hutmacher, aber auch viele neue Figuren, die der Imagination Burtons entsprungen sind, zum Beispiel der Bandersnatch oder der Jabberwacky.

Die Filmhandlung erscheint etwas flach, denn es geht in Prinzip um das altbekannte Kampf Gut gegen Böse.
Dagegen glänzt der Film auf anderen Ebenen. Burton, der sich schon früheren mit den Grenzen zwischen Realität und Traum beschäftigt hat in Filmen wie z.B. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ oder „Batman“, erschafft auch diesmal eine Welt in der sich Wirklichkeit und Computeranimation perfekt ergänzen.

Besonders stechen aber seine Charaktere hervor und dies nicht nur durch die hervorragende prominente Besetzung.

Die neue Alice, die durch ihre Rückkehr ins Wunderland ihre verlorene Identität wiederfindet wird nach diesem Abenteuer zu einer souveränen jungen Frau, die in den Fußstapfen ihres Vaters tritt. Sie erfährt nicht nur wer sie wirklich ist und was ihre eigentliche Bestimmung ist, sondern wird Erwachsen und verlässt Wunderland für immer.

Die Rote Königin wird meisterhaft dargestellt mit Hilfe der Animation. Neben ihrem Aussehen ist auch ihr Charakter außergewöhnlich. Sie ist verbittert und einsam, was sie dazu führt grässlich zu sein und gleichzeitig ist sie durch ihr Erscheinen und Verhalten zum Totlachen.

Nicht zuletzt haben wir den verrückten Hutmacher mit einem extrem bunten Äußeren. Außer den Namen und der ausgeübten Tätigkeit haben Burtons Hutmacher und Carrolls Original nicht viel gemeinsam. Im Film ist der Hutmacher sehr emotional und völlig absurd. Zu ihm hat Alice eine besondere Beziehung. Sie sind wie Geschwister, die aufeinander aufpassen und er ist auch der einzige der Alice von Anfang an erkennt. Aus dem flachen Hutmacher im Buch wird auf der Leinwand eine einzigartige Persönlichkeit.

In den deutschen Kinos kehrt Alice ab dem 4. März zurück ins Wunderland. Tim Butrons Neuverfilmung ist in 3D zu sehen und garantiert ein Erlebnis für Jung und Alt.




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