Artikel: Midge Ure lässt sich nicht in Schubladen stecken [ Events ]
26.01.2010  |   Klicks: 3549   |   Kommentare: 0   |   Autor: PiWii
Midge Ure lässt sich nicht in Schubladen stecken
Als der Musiker Midge Ure am gestrigen Montag in der Popakademie über seine Musikkarriere erzählte, plauderte da ein bodenständiger, sympathischer Künstler aus dem Nähkästchen, der ohne jegliche Arroganz auf eine Karriere zurückblicken kann, von der viele Studenten der Akademie träumen.
„Man muss morgens aufwachen und sagen können, dass das ehrlich und echt ist was man macht.“
Midge Ure wird an diesem Abend noch ein Akkustik-Konzert Konzert im Capitol geben, doch momentan sitzt er völlig entspannt in seinem Sessel und sucht den Dialog mit den Musikstudenten. Ganz echt und ganz ehrlich.

Ure ist britischer Rockmusikgitarrist, Sänger und Songwriter. Ein Multitalent. Mit zehn Jahren bekommt er seine erste Gitarre. Der begabte Musiker wächst auf, in einer Generation jenseits von MTV. Musik gibt es nur von Platten und aus dem Radio. Doch nur hören ist nicht sein Ding. Er ist ein Macher.
Seine erste Band, die Sliks bedeuten ihm nicht viel. Ja, Erfolg hätten sie ja gehabt, aber das war nicht das, was er wirklich machen wollte.
Auch in seiner zweiten Band, „The Rich Kids“ fühlt er sich nicht wohl. Der in Schottland geborene Midge ist wählerisch.

Und er will nicht in Schubladen gesteckt werden. „Seid vorbereitet, ihr passt nicht in ihren Plan“, warnt er die Studenten und meint damit Fernsehformate, die die schnelle Karriere versprechen, wie American Idol. Gespannt lauschen sie dem Musiker, der diese Sendungen kritisiert, da hier nichts dem Zufall überlassen wird. So sollen sie nicht werden, die Studenten der Popakademie.

Das Musikbusiness ist hart. Aber die Möglichkeiten, die man heute hat, sind groß. Ure ermutigt die angehenden Sänger und Songwriter. Und wenn man ihm dabei so zuhört, glaubt man ihm jedes Wort.
Auch ein bisschen Glück gehöre dazu, lacht er. Sein eigenes Glück fand er schließlich als Sänger in der New-Wave-Band „Ultravox“. „Alles änderte sich. Ich fühlte mich zu Hause. Nur die Musik zählte. Alles andere war egal.“ Midge spricht von der kreativsten Phase in seinem Leben und die Studenten hängen ihm an den Lippen. Die Ideen für seine Songs habe er aus dem Leben.

Der Künstler ist trotz seines Erfolgs auf dem Boden geblieben. Zusammen mit Bob Geldorf gründete er das Hilfsprojekt Band Aid und erhielt für sein ausgeprägtes soziales Engagement zahlreiche Auszeichnungen.
Für den heutigen Talk in der Popakademie bekommt er zwar keine Auszeichnung, ist aber kein bisschen weniger engagiert. Als die Studenten keine Fragen mehr stellen, dreht er kurzerhand den Spieß um und agiert als Moderator. Als Moderator von dem man noch einiges lernen kann. Und auch er selbst lernt noch: „In dem Moment, in dem du aufhörst zu lernen, stirbst du.“ Ach und noch ein Tipp: „Schreibt keine Liebeslieder. Die gibt es schon genug.“

Wer mehr über den Künstler erfahren will: http://www.midge-ure.de/
 

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